Unsere Konzeption

1. Rahmenbedingungen

1.1 Träger

Der Träger unserer Kinder und Jugendeinrichtung ist die Stadtverwaltung Brandenburg an der Havel, FB IV.
Wir sind eine Einrichtung des städtischen Jugendamtes.

1.1.1 Leitbild

(Leitbild der Stadtverwaltung Brandenburg 2010)

Kooperativ
Kompetent
Innovativ
Zuverlässig

Wir sind eine Bildungsstadt.
Wir gewährleisten bedarfsgerechte, vielfältige und qualifizierte Bildungsangebote für alle Altersgruppen und sozialen Schichten und tragen für die dazu erforderlichen, zeitgemäßen Lernbedingungen Sorge.

1.1.2 Finanzierung

Die Finanzierung erfolgt auf der Grundlage des jeweiligen Haushaltes des Trägers, der Stadtverwaltung Brandenburg an der Havel.

Für die einzelnen Angebote unserer Einrichtung, bei denen Material genutzt wird, fällt ein Materialpreis an, um die Materialkosten zu decken.

1.2 Einrichtung

Das Freizeitzentrum KIS ist eine städtische Kinder- und Jugendeinrichtung der Stadt Brandenburg an der Havel. Seit Sommer 2009 existieren wir im Gebäude der Havelschule als inklusives Kinder- und Jugend Freizeitzentrum KIS.

1.2.1 Adresse / Lage

Das Freizeitzentrum KIS befindet sich in der Magdeburger Landstraße 124 in 14770 Brandenburg an der Havel, im Gebäude der Havelschule, im Wohngebiet Quenz.

Die Wohnsiedlung Quenz gehört zum Stadtteil Altstadt der Stadt Brandenburg an der Havel. Der Name entstand durch den nahe gelegenen Quenzsee. Die Brandenburger Altstadt umfasst ca. 14000 Bewohner, davon ca. 3279 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 30 Jahren.
(Stand 2020, www.stadt-brandenburg.de/dashboard2021)

1.2.2 Öffnungszeiten / Schließzeiten

In unserem Freizeitzentrum bieten wir zwei verschiedene Öffnungszeiten an und unterscheiden dabei nach „außerhalb der Ferien“ und „innerhalb der Ferien“.

Außerhalb der Ferien haben wir Montag bis Donnerstag von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr und Freitag von 14:00 Uhr bis 19:00 Uhr geöffnet.

Innerhalb der Ferien haben wir Montag bis Donnerstag von 11:30 Uhr und Freitag von 11:30 Uhr bis 19:00 Uhr geöffnet.

In den Ferien bieten wir berufstätigen Eltern der Havelschule außerdem eine zusätzliche Betreuungsmöglichkeit ab 07:30 Uhr.

An Wochenenden, Feiertagen, zwischen Weihnachten und Silvester sowie die letzten drei Wochen in den Sommerferien schließen wir unsere Einrichtung. Innerhalb eines Jahres gibt es zusätzlich zu den festen Schließtagen auch gesonderte, variable Schließtage aufgrund von Fort- und Weiterbildungen oder ähnlichen Gründen. Diese werden dementsprechend lange vorher mitgeteilt und ausgehangen, sodass Eltern und Besucher sich darauf einstellen können.

Des Weiteren gibt es Feste, Aktionen oder Veranstaltungen, an denen das gesamte Team und die Besucher unserer Einrichtung teilnehmen und die Einrichtung dann an diesem Tag geschlossen bleibt.

1.2.3 Infrastruktur

Das Freizeitzentrum KIS verfügt insgesamt über sieben eigene Räume im Erdgeschoss der Havelschule. Alle unsere Räume und auch das Außengelände verfügen über einen barrierefreien Zugang. In Kooperation mit der Schule steht uns am Nachmittag das Außengelände mit Spiel- und Sportplatz zur Verfügung. Dazu gehören Spielgeräte, ein großer Sandkasten mit Klettergerüst und Nestschaukel, ein Trampolin für Rollstuhlfahrer und ein „grünes Klassenzimmer“, welches in den Sommermonaten zum Basteln und Spielen im Schatten einlädt. Des Weiteren können unsere Besucher die Turnhalle, das Foyer oder die Garderobe zusätzlich für Aktivitäten nutzen.

Unsere Räume unterteilen sich in themenspezifische Bereiche wie die Holzwerkstatt, das Spielzimmer, der Klub, unseren Medienraum und den Kreativraum mit Keramikwerkstatt und zwei Büroräume.

Der Klub bildet das Kernstück unserer Einrichtung und ist mit einem Tresen mit Imbissangebot und Getränken, einem Lernbereich mit Computer und Internetzugang, einer Couchecke zum Sitzen und Relaxen, einem Billard- und Kickertisch und einer Küche ausgestattet.

Der angrenzende Medienraum lädt zum Spielen an verschiedenen Konsolen ein.

In der Holzwerkstatt gibt es die Möglichkeit, mit speziellen Maschinen und verschiedenen Werkzeugen mit dem Material Holz zu werkeln.

Das Spielzimmer ist in verschiedene Themenbereiche unterteilt, in denen sich zahlreiche themenspezifische Spielmaterialien und Gesellschaftsspiele befinden.

Der Kreativraum bietet viel Platz an einem großen Tisch zum kreativen Gestalten. In der angrenzenden Keramikwerkstatt können die Besucher mit dem Material Ton arbeiten und ihre fertigen Kunstwerke verzieren, glasieren oder bemalen. Unser Freizeitzentrum ist im Besitz von zwei Brennöfen, um das Getöpferte direkt vor Ort brennen zu können.

Es gibt außerdem zwei Büros für die Erzieher/innen und die Leiterin der Einrichtung.

Alle Sanitärräume sind ebenfalls barrierefrei zugänglich, bieten eine Unterteilung in Jungen- und Mädchentoiletten mit angrenzendem Behinderten WC mit Wickelmöglichkeit.

1.2.4 Erreichbarkeit

Unsere Einrichtung ist mit dem PKW über die Magdeburger Landstraße erreichbar.

Am Nachmittag stehen Parkplätze vor dem Haus zur Verfügung.

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht man unser Freizeitzentrum mit der Linie 2, der Vbbr - Verkehrsbetriebe Brandenburg.

1.2.5. Mitarbeiter

Unser Team besteht aus fünf pädagogischen Fachkräften. Wir sind dabei multiprofessionell aufgestellt. Unser Team besteht aus drei staatlich anerkannten Erzieher/innen, einem Heilerziehungspfleger und einer Heilpädagogin.
Neben der staatlich anerkannten pädagogischen Basisausbildung haben unsere Mitarbeiter/innen durch Fort- und Weiterbildungen unterschiedliche Zusatzqualifikationen im Bereich Erlebnispädagogik, Kommunikation, Inklusion und Kinderschutz erworben. Die Mitarbeiter in unserer Einrichtung haben eine Zusatzqualifikation zum Inklusionshelfer absolviert.
Eine Mitarbeiterin ist insoweit erfahrene Fachkraft und somit beratend für den Bereich Kinderschutz zuständig.

1.2.6. Rechtsgrundlage

Als Grundlage für unsere Arbeit dient uns das:

- SGB VIII - § 11 - 14 und § 8a
- KJSG
- DSGVO

- der aktuell geltende Jugendförderplan der Stadt Brandenburg an der Havel

1.2.7. Aufnahmekriterien / Plätze

Die Räumlichkeiten unser Einrichtung bieten Platz für max. 50 Personen. Die einzelnen Angebote unserer Einrichtung richten sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 6-27 Jahren. Durch den anleitenden Pädagogen werden einzelne Angebote auf eine maximale Teilnehmerzahl begrenzt und bei Bedarf gestaffelt durchgeführt. Die Aufsichtspflicht und die unbeschwerte Durchführung stehen bei der Festlegung der Teilnehmerzahl im Vordergrund.

Schüler mit einem Entwicklungsschwerpunkt wollen wir vor dem ersten Besuch in einem Gespräch kennenlernen. Bei diesem ersten Kennlerngespräch geht es um die persönlichen Gegebenheiten des Kindes, wie zum Beispiel Besonderheiten in der Entwicklung, Unverträglichkeiten, Einnahme von Notfallmedikation, Pflegebedarf, Regelverständnis, familienspezifische Situationen wie die Berufstätigkeit von Eltern.

Ein erhöhter Betreuungsbedarf einzelner Kinder wird meist im ersten Kennlerngespräch deutlich. Hier schätzt die Leiterin im Erstgespräch mit den Eltern ein, ob ein pädagogischer Mehraufwand zu erwarten ist. In Absprache mit den Eltern wird
dann eine Begleitperson zur Teilnahme an unserem Freizeitangebot vereinbart.

1.2.8. Tagesablauf

Um 14:00 Uhr öffnet unser Freizeitzentrum. Als offenes Kinder- und Jugendfreizeitzentrum können die Kinder und Jugendlichen sich in unseren Räumlichkeiten frei bewegen und ihre Beschäftigung wählen. Es werden dazu verschiedene Angebote vorbereitet und unterbreitet.

Um 15:30 Uhr bieten wir unseren Besuchern die Möglichkeit, freiwillig an einer sogenannten „Teepause“ teilzunehmen.
Dabei wird der Tisch gedeckt und wer möchte, kann in der Gemeinschaft etwas Essen und Trinken.

Um 17:00 Uhr fährt an Dienstagen und Donnerstagen ein Sonderfahrdienst die Besucher der Havelschule nach Hause. Dies ist eine anmeldepflichtige Sonderleistung und den Schülern der Havelschule vorbehalten.

Um 18:00 Uhr bzw. freitags 19:00 Uhr schließt unser Freizeitzentrum. Kinder, die die Einrichtung nicht selbstständig verlassen dürfen, müssen bis 18 Uhr bzw. 19 Uhr abgeholt sein.

1.2.9. Datenschutz

Wir messen dem Datenschutz große Bedeutung bei. Die Erhebung und Verarbeitung der personenbezogenen Daten geschieht unter Beachtung der geltenden datenschutzrechtlichen Vorschriften, insbesondere der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Um in unserer Einrichtung mit Fotos arbeiten zu können, gibt es eine Fotoerlaubnis, die von den Sorgeberechtigten zu unterschreiben ist.

1.2.10. Öffentlichkeitsarbeit

Flyer und Informationsmaterial liegen zu verschiedenen Themen aus und werden bei Veranstaltungen verteilt. Elternbriefe werden zu speziellen Themen herausgegeben sowie Informationen an mehreren festen Stellen des Freizeitzentrums ausgehangen.

Auf der Homepage unserer Einrichtung finden die Eltern und Jugendlichen aktuelle Termine wie Ferienpläne und vieles mehr.

Zu bestimmten Anlässen, wie zum Beispiel der Veröffentlichung des Ferienangebots, werden entsprechende Artikel in der Presse geschaltet.

In den Sozialen Medien sind wir auf Instagram und Whatsapp aktiv. Die Plattformen werden zum Informationsaustausch mit den Eltern und Jugendlichen, zum Bewerben von bevorstehenden Veranstaltungen und zum Präsentieren unserer Angebotsergebnisse genutzt.

1.2.11. Veranstaltungen / Höhepunkte

Gemeinsam mit der Schule, den freien und öffentlichen Trägern der Jugendarbeit organisieren und besuchen wir Feste in und um unsere Stadt.
Dabei übernehmen die Kinder und Jugendlichen Teile der Vorbereitung und sind in die Ideenfindung zum Inhalt der Feste miteinbezogen.
Des Weiteren gibt es auch kleinere saisonale Höhepunkte, wie Osterspiele, Halloweenpartys, Weihnachtsfeiern und Tages- oder Mehrtagesfahrten während der Ferien.

Veranstaltungen und Höhepunkte in unserem Einrichtungsalltag fördern das Gemeinschaftsgefühl und dienen der Förderung von Inklusion.

2. Pädagogische Arbeit

2.1. Ziele

Das Hauptziel unserer pädagogischen Arbeit ist die Teilnahme an einer abwechslungsreichen Freizeitgestaltung unserer Besucher.
Es soll die Möglichkeit entstehen, soziale Kontakte zu knüpfen, soziale Kompetenzen zu erlernen und mit Spaß am sozialen Leben teilhaben zu können.
Dabei ist die Vermittlung von Werten ein wichtiger Bestandteil.
Die Kinder und Jugendlichen sollen bestärkt werden, ihre eigenen Handlungskompetenzen zu erweitern, Selbstregulation, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Durch die offene Arbeit in unserem Freizeitzentrum und der konkreten Teilnahme an bestimmten Angeboten wird Verbindlichkeit und eigenständiges Handeln erlernt. Die Förderung von Sprache, Motorik, kognitiven Fähigkeiten und der Umgang mit Geld sind ein wichtiger Bestandteil.

Die Kinder werden ermutigt, partizipativ am Geschehen in unserem Freizeitzentrum mitzuwirken.

2.2. Inhalte

In den verschiedenen Bereichen unserer Einrichtung gibt es verschiedene Themenräume, in denen die Besucher aktiv sein können.

In der Holzwerkstatt geht es in erster Linie um das Kennenlernen des Werkstoffes Holz und die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten.
Dabei wird ein sicherer Umgang mit Werkzeugen, Maschinen und dem Material an sich geschult.
Die handwerklichen Fähigkeiten werden in Team- oder Einzelprojekten erweitert. Die Angebote sind jahreszeitlich orientiert und reichen von niedrigschwelligen bis zu anspruchsvolleren Arbeiten. Die Kinder und Jugendlichen partizipieren bei der Angebotsplanung und bringen ihre eigenen Ideen und Projektwünsche ein.

 

Der Klub ist der Dreh- und Angelpunkt unserer Einrichtung. Der Tresen dient dem An- und Abmelden bei Betreten und Verlassen des Hauses, als Informationspunkt und dem Kaufen von Getränken und Speisen.
Hier finden die Besucher Raum, um sich zu vernetzen und zu entspannen. Es ist Platz und Zeit zu sprechen, zu spielen, Interessen auszutauschen und lebenspraktische Unterstützung zu bieten bei alltäglichen Problemen wie zum Beispiel dem Schreiben von Bewerbungen und Hausaufgaben oder bürokratischen Angelegenheiten.
Im Klub hängen Elterninformationen aus und es werden Anmeldungen für bestimmte Ausflüge entgegengenommen.
Der Klub- und Medienraum bietet die Möglichkeit im Internet zu surfen oder bei Konsolenspielen abzuschalten.

 

Der Küchenbereich dient dem Zubereiten unseres Imbissangebots und der Durchführung von Koch- und Backangeboten. Dabei werden Werte und soziale Kompetenzen vermittelt und hauswirtschaftliche Tätigkeiten gemeinsam mit den Kindern erledigt.
Es soll Verständnis entstehen für Unverträglichkeiten, verschiedene Geschmäcker und Ernährungsweisen.
Das gemeinsame Essen ist ein fester Bestandteil unserer Einrichtungsstruktur, weil es verbindet und Geborgenheit vermittelt.

 

Unsere Garderobe wird multifunktional genutzt. Sie ist mal Rückzugsort und erweiterter Klubbereich, in dem die Kinder und Jugendlichen in der Sofaecke relaxen können aber auch ein Raum, der durch seine Freifläche und einem großen Spiegel zum Tanzen genutzt wird.

 

Die Turnhalle, der Sportplatz und das Außengelände bieten Platz für Bewegung ohne Leistungsdruck. Dort finden je nach Witterung, Wettbewerbsspiele, Mannschaftsspiele, Angebote zum Individualsport oder auch Entspannen, wie zum Beispiel Yoga, statt.
Die Angebote richten sich nach den Interessen und Wünschen der Kinder und dienen als Ausgleich und Mittel zum Stressabbau.
Dabei wollen wir Teamplay, Fairness und das Gemeinschaftsgefühl stärken.
Das Sportangebot unserer Einrichtung ist breit gefächert und den Fähigkeiten unserer Besucher angepasst.

Auch das freie Spielen ist wichtiger Bestandteil in der Turnhalle, auf dem Sportplatz und des gesamten Außengeländes. Es können verschiedene Fahrzeuge, Spielgeräte und der Spielplatz dazu genutzt werden.
In den Sommermonaten verlegen wir viele unserer wöchentlichen Angebote nach draußen. Dabei bietet das Außengelände die Möglichkeit zum Verweilen, Essen, Basteln und Malen.
Gern richten wir auch kleinere Veranstaltungen auf unserem Außengelände aus.

 

Im Spielzimmer finden unsere Besucher viele verschiedene Möglichkeiten des Spielens vor. Sie haben die Wahl zwischen Gesellschaftsspielen, Brettspielen, Geschicklichkeitsspielen, Lernspielen oder Rollenspielen.
Der Spielbereich ist dazu in verschiedene Themenbereiche gegliedert, wie zum Beispiel einer Bau- oder Puppenecke. Die Phantasie der Kinder und Jugendlichen soll angeregt und das Schlüpfen in verschiedene Rollen des Lebens ermöglicht werden.

 

Der angrenzende Kreativbereich ist mit einem großen Tisch für verschiedene Angebote der kreativen Gestaltung ausgestattet.
Dort können unsere Besucher unter Anleitung oder auch nach eigener Idee viele unterschiedliche Materialien und Gestaltungstechniken kennenlernen und ausprobieren. Es entsteht die Möglichkeit, sich zurück zu ziehen und Ruhe und Konzentration zu erfahren oder in der Gruppe gemeinschaftlich zu arbeiten.
Die Kommunikation, der Spaß und das Entwickeln motorischer und kognitiver Fähigkeiten ist Teil des Gestaltungsprozesses in der vielschichtigen Angebotsplanung.

 

In der Keramikwerkstatt werden durch den Werkstoff Ton Sinne aktiviert und die Phantasie der Kinder und Jugendlichen angeregt.
In diesem Bereich wird Ergebnis offen der Weg zum Ziel. Das Verständnis für das Material und dessen Bearbeitung und taktile Erfahrungen fördern die Motorik, Geduld und Verbindlichkeit unserer Besucher. An zwei verschiedenen Tagen der Woche wird die Keramikwerkstatt auch zum Elternbegegnungsort und bietet Eltern die Möglichkeit sich beim Töpfern zu vernetzen und auszutauschen, währenddessen ihre Kinder die Angebote unseres Freizeitzentrums nutzen oder gemeinsam mit ihren Eltern kreativ sind.

Die Besucher haben die Möglichkeit, eigene Ideen umzusetzen und Hilfe während des Herstellungsprozesses zu erhalten. Dabei entstehen oftmals repräsentative Ergebnisse für zu Hause oder unsere Einrichtung. Jeder kann nach seinen Fähigkeiten am Angebot teilnehmen und den Schwierigkeitsgrad für sich festlegen.

2.3. Inklusion

Unser Freizeitzentrum KIS bietet einen barrierefreien Zugang zu all unseren Räumen und Angeboten. Dies ist durch die Eingliederung in das Gebäude der Havelschule möglich. Die direkte Anbindung verschafft den Schülern der Havelschule Erleichterung, an unserem Freizeitangebot teilnehmen zu können.
An jedem Dienstag und Donnerstag bietet ein stadtgeförderter Sonderfahrdienst den Schülern der Havelschule die Chance, nach dem Besuch unseres Freizeitzentrums nach Hause gebracht zu werden. Berufstätige Eltern beeinträchtigter Kinder haben somit die Gelegenheit länger arbeiten zu können.
Schwerst- oder mehrfachbeeinträchtigte Kinder können mit einer Begleitperson an unserem Freizeitprogramm teilhaben. Dies muss keine Fachkraft sein, sondern kann eine mit den Fähigkeiten gleichzusetzende Person sein, die von den Eltern ausgewählt wurde.

Auch die Kinder des Stadtgebietes und speziell des Wohngebietes Quenz haben in unserer Einrichtung die Gelegenheit ihre Freizeit zu verbringen. Dabei spielt die Herkunft, Kultur, Konfession oder auch das Geschlecht keine Rolle.

Wir vermitteln allen Kindern bei uns ein Gefühl von Vertrauen und Wohlbefinden. Hierbei ist uns sehr wichtig, den Kindern eine wertschätzende pädagogische Haltung entgegenzubringen, welche ihre Individualität und Würde achtet. Wir bereiten Angebote so vor, dass jeder sie schaffen kann. Um dies zu ermöglichen, individualisieren wir Aktivitäten bei uns methodisch, inhaltlich und entwicklungsgemäß. Somit schaffen wir eine Umgebung, welche die Vielfältigkeit unserer Besucher berücksichtigt und eine Chancengleichheit für alle garantiert. Wir verzichten bewusst auf Ergebnisse, die alle Kinder im gleichen Zeitraum schaffen müssen und auf dieselbe Weise ausführen sollen.

2.4. Methoden

Im Freizeitzentrum KIS verbinden wir verschiedene Teile pädagogischer Ansätze miteinander. Am nächsten jedoch beschreibt der Situationsansatz unsere pädagogische Ausrichtung. Wir entwickeln unsere Angebote bedürfnisorientiert, situativ und ermutigen die Kinder zu selbstständigem Handeln. Gleichzeitig spielt vor allem der Gedanke der gegenseitigen Rücksichtnahme, auf die Wünsche und Bedürfnisse eines jeden Einzelnen eine große Rolle.
Unsere pädagogische Arbeit ist geprägt durch eine wertschätzende Sprache und Umgang mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
So können vertrauensvolle Beziehungen zwischen Mitarbeitenden und Besuchern sowie Mitarbeitenden und Eltern geschaffen werden.
Wir kommunizieren auf Augenhöhe und nutzen eine positive und gewaltfreie Ausdrucksweise. Gezieltes Fragen oder auch Schweigen und Zuhören dient dem Kennenlernen der Bedürfnisse unserer Besucher. Dazu nutzen wir situative Gruppen- oder Einzelgespräche, die sich meist zufällig im Einrichtungsalltag ergeben. Gemeinsames Reflektieren und konstruktives Erklären von Folgen und Konsequenzen für bestimmtes Handeln, dient dem Erlernen von Verantwortungsgefühl.

Wir fördern kooperatives Handeln, indem wir Kindern und Jugendlichen Verantwortung für individuelle Aufgaben übertragen. Sie haben somit die Chance, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und verschiedene Perspektiven erleben zu können, wie zum Beispiel im Umgang mit dem eigenen Taschengeld, das Einteilen von Materialien und die gegenseitige Rücksichtnahme in Spielsituationen.

Wir motivieren und schaffen Anreize wie zum Beispiel durch Muster in der kreativen Gestaltung. Unsere Anforderungen sind dabei ressourcen- und nicht defizitorientiert.
Wiederholungen und immer wiederkehrende Grundstrukturen bieten den Kindern Verlässlichkeit und Konstanz und die Chance, verschiedene Abläufe und Strukturen zu verinnerlichen.

Bilder, Emojis oder Symbole zeigen Kindern und Jugendlichen in unserer Einrichtung auf barrierefreie Art, was es sonst nur in Textform zu lesen gibt, wie zum Beispiel bestimmte Angebote oder Regeln.

Im freien Spiel können die Kinder und Jugendlichen „Selber-Tun“ und erschließen sich somit Umwelt, Materialien und soziale Zusammenhänge. Im Freispiel lernen die Besucher, Handlungen und deren Folgen zu überblicken und zu steuern.

Aus der aktuellen Interessenlage und der Engagiertheit der Kinder und Jugendlichen entwickeln die pädagogischen Fachkräfte partizipativ mit den Besuchern aktuelle Angebote. Jedes kreative Angebot und angeleitete Spiel ist so ausgelegt, dass jedes Kind daran teilnehmen kann.

2.5. Leitbild

Im Freizeitzentrum KIS vertreten wir ein humanistisches, ganzheitliches Menschenbild. Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch das Bedürfnis hat, zu lernen und sich individuell in der Gemeinschaft zu entfalten.
In unserer Einrichtung schaffen wir den Rahmen, vorurteilsfrei in Beziehung treten zu können. Dabei steht die ganzheitliche und individuelle Entwicklung eines jeden Besuchers im Vordergrund.
Die Würde und Identität eines Jeden wird angenommen und beschützt.
Hierzu gehört auch eine dem Alter und Entwicklungsstand entsprechende Partizipation. Beschwerden, Anregungen und Ideen der Kinder und Jugendlichen finden Raum und Gehör und können auch anonym in einem Briefkasten an uns herangetragen werden.

2.6. Kinderschutz

Der Schutz der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen ist in unserer Einrichtung ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Eine insoweit erfahrene Fachkraft ist Bestandteil unseres Teams und berät in Situationen, die unsere spezielle Aufmerksamkeit (8a SGB VIII, Kindeswohlgefährdung) erfordern.

Unsere Einrichtung soll für unsere Besucher ein Ort sein, in dem sie respektiert und geachtet werden. Dessen ist sich jeder Mitarbeiter bewusst. Dafür setzen sich alle Mitarbeitenden kontinuierlich mit dem Kinderschutz auseinander und reflektieren die Arbeit zum Wohle der Kinder.

Wir helfen beim Erkennen und Lösen von Problemen oder schlagen geeignete Beratungsstellen vor.

2.7. Partizipation

Jedes Kind hat das Recht seine Bedürfnisse zu äußern und aktiv Einfluss auf die Gestaltung seiner Umgebung zu nehmen. Partizipation zieht sich als grundlegendes pädagogisches Prinzip und gelebte Kultur durch den Alltag der gesamten Einrichtung. Das Erlebnis der aktiven Teilhabe und Mitgestaltung versetzt Kinder und Jugendliche in die Lage, Eigenverantwortung zu übernehmen und sich als wichtigen Teil der Gemeinschaft zu erfahren. Auf diese Weise werden demokratisches Verhalten und Zusammenleben im Alltag unserer Einrichtung gelebt.

Es braucht dazu Erwachsene, die ihnen die Bewältigung dieser Aufgaben zutrauen und kindgerechte Formen der Mitbestimmung gewährleisten. Z.B gibt es in unserer Einrichtung einen Briefkasten, in den die Besucher ihre Wünsche, Anregungen oder Kritik einwerfen können.

2.8. Teamarbeit

Eine Zusammenarbeit, die auf Offenheit und Respekt zwischen allen Mitgliedern des Teams basiert, ist die Vorausetzung für gute pädagogische Arbeit.

Jede Fachkraft bringt sowohl fachliche als auch persönliche Stärken und Fähigkeiten mit. Es ist uns ein Anliegen, dass jede Fachkraft ihre Stärken in die pädagogische Arbeit einbringen kann. Nur durch einen regelmäßigen Austausch bewegt sich das Team auf einem Level und bildet eine Einheit.

Für diesen regelmäßigen Austausch finden kurze wöchentliche Absprachen statt. Hier werden unter anderem Termine besprochen oder das Team über Besonderheiten einzelner Besucher im Alltagsgeschehen informiert.

Ein- bis zweimal monatlich finden ausführliche Dienstberatungen statt, um Planungsgruppen für bestimmte Aktionen zu bilden, Programme, Ausflüge und Veranstaltungen zu planen oder vergangene Aktionen zu reflektieren.

Jeder im Team nimmt regelmäßig an Fort-und Weiterbildungen teil, damit wir in unserer Einrichtung eine gute pädagogische Arbeit leisten können. Bei externen Angeboten kann sich jeder nach seinen Interessen weiterbilden. In internen Fortbildungen werden Themen bevorzugt, die für das Gesamtteam wichtig und für unsere Einrichtung relevant sind.

In unserem Team soll ein respektvoller und wertschätzender Umgang miteinander herrschen. Durch die so entstehende herzliche und freundliche Atmosphäre schaffen wir auch im Team Raum, um Fragen stellen und Probleme ansprechen zu können.

Als teambildende Maßnahme findet einmal jährlich ein Teamtag statt. An diesem Tag ist die Einrichtung geschlossen.

Im Umgang mit Meinungsverschiedenheiten und Konflikten pflegen wir einen wertschätzenden Umgang miteinander. Wenn es möglich ist, werden Störungen umgehend angesprochen. Wir achten darauf einander ausreden zu lassen und eine Lösung zu finden, mit der alle Beteiligten einverstanden sind.

Nur durch diesen Umgang miteinander und die stetige Informationsweitergabe, fühlt sich jeder im Team gleichermaßen verantwortlich für die anfallenden Aufgaben und Herausforderungen eines inklusiven Freizeitzentrums.

2.9. Kooperation

Mit den Sorgeberechtigten unserer beeinträchtigten Besucher pflegen wir einen regen Austausch über das eigene Kind. Dies geschieht in schriftlicher Form über das Informationsheft, telefonisch oder auch in Tür- und Angelgesprächen. Dabei geht es um die Bedürfnisse, Erkrankungen, Termine, Medikationen oder Besonderheiten des jeweiligen Kindes.
Im Rahmen unseres wöchentlichen Angebotes findet ein Elterntöpfernachmittag statt. Dieser soll den Eltern die Möglichkeit geben sich zu vernetzen und auszutauschen.
In unserer Einrichtung finden Eltern Gehör, die einen Rat oder Auskunft zu Alltagsproblemen suchen. Dazu vermitteln wir, wenn gewünscht und möglich, an die entsprechende Fachstelle.
Bei Veranstaltungen können Eltern sich unterstützend einbringen.

In Kooperation stehen wir auch mit anderen Trägern der Kinder- und Jugendarbeit.

Gemeinsame Veranstaltungen oder Aktionen finden jährlich statt.